Die bekanntesten Nachweisverfahren für Leishmaniose

Dass Leishmaniose für Mensch und Tier eine heimtückische Krankheit darstellt und das diese mit sehr großen bis sehr geringen Erfolgschancen behaftet ist, betrübt viele Hundebesitzer und bereitet Sorgen um den geliebten Vierbeiner. Die Menschenmedizin ist sehr weit fortgeschritten, für die Hunde sieht es jedoch oft auch sehr düster aus. Doch wir möchten hier nicht den Teufel an die Wand malen. Chancen bestehen immer, denn es kommt selbstverständlich auch darauf an, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Wir haben bereits einige Artikel zur Geschichte, der übertragung, der Behandlung sowie der Therapiemöglichkeiten aufgezeigt. In diesem Artikel geht explizit noch mal um die bekanntestens Nachweiseverfahren für Leishmaniose und es soll gleichzeitig ein wenig die Sorge um den Hund genommen werden. Die Chancen für eine Genesung stehen äußerst gut.

Der Leishmaniose-Antikörper-Titer-Test

Einer der am häufigsten angewandten Tests, um Leishmaniose beim Hund erkennen zu können, ist die sogenannte LAT-Bestimmung. Leider handelt es sich hierbei auch um eine eher als unsicher bezeichnete Testdurchführung, da es für die Leishmaniose-Erreger keinen speziellen Nachweis gibt. Bei dieser Vorgehensweise werden die serologischen Antikörper nachgewiesen, und zwar aus dem Blutserum. Ein positives Testergebnis ist nicht gleich das Ende des Tieres, sondern lediglich die Gewissheit, dass etwas in seinem Blut umherschwirrt, was da einfach nicht hingehört. Das positive Testergebnis kann auch darauf zurückzuführen sein, dass der Vierbeiner Ehrlichiose oder Babesiose hat - nicht zwingend Leishmaniose. Die hiermit durchgeführte Titer-Bestimmung deckt ein sehr breites Spektrum von Erregern ab. Jedoch ist es eine gute Maßnahme, um weitere tiefer gehende Tests durchzuführen, um wirklich auf Nummer sicher zu gehen. Ist das Testergebnis negativ - dann ist alles in Ordnung mit der Fellnase.
Sollte es sich bei dem Hund um einen sogenannten Inselhund handeln, der bereits mal an Leishmaniose erkrankt, aber genesen ist, bleibt der Titer-Wert automatisch erhöht. Das muss daher noch lange nicht bedeuten, dass die Krankheit erneut ausgebrochen ist. Die Symptome können auch durch Wurmkuren, Impfungen, Medikamente, Operationen oder durch Stress entstehen. Bei einer solchen Titer-Bestimmung ist daher nicht davon auszugehen, dass der Vierbeiner tatsächlich an Leishmaniose erkrankt ist. Der Zweibeiner kann erst mal ohne weitere Bedenken mit seinem Tier leben, wohl aber immer wieder Blutuntersuchungen durchführen lassen, damit die Nummer sicher auch sicher bleibt.

Der direkte Erregernachweise

Ein ziemlich sicherer Test ist der direkte Erregernachweis. Dieser kann anhand vom Anlegen einer Kultur oder auch mikroskopisch nachgewiesen werden. Dazu ist es notwendig, dass dem Vierbeiner aus den Lymphknoten ein Punktat entnommen wird. Alternativ ist auch die Entnahme von Knochenmark vorstellbar. Da es sich hierbei um ein sehr aufwendiges Testverfahren handelt, welches für den Hund sehr unangenehm ist, wird er ziemlich selten durchgeführt. Der Stressfaktor für den Vierbeiner ist enorm hoch. Ebenfalls sehr aufwendig ist das PCR-Verfahren. Hiermit werden die Erbsubstanzen einer Leihmanie im Knochenmark nachgewiesen. Neben den Unannehmlichkeiten für den Vierbeiner, ist es zudem eine sehr kostspielige Angelegenheit für den Zweibeiner. Auch diese Polymerase Chain Reaction ist in der Praxis sehr selten zu finden.

Ist der Titer-Test positiv ausgefallen, ist dieser immer gegenzuchecken. Erst wenn das zweite Ergebnis ebenfalls positiv ist, kann es einen Schritt weitergehen und ein Punktat entnommen werden. Ist dann zu 100 % sicher, dass der geliebte Vierbeiner an Leishmaniose erkrankt ist, sind auch die zur Verfügung stehenden Medikamente gerechtfertigt.

Diagnose kein Todesurteil - Medikamente können helfen

Die Medikamente, die für eine Behandlung bei Leishmaniose infrage kommen, verursachen in den meisten Fällen extreme Nebenwirkungen bei dem Hund, da dieser sowieso bereits geschwächt und angegriffen ist. Zum Einsatz kommen oft Allopurinol, Glucantime, oder auch Levamisole. Allopurinol kennen bereits einige Zweibeiner, da es ein Gichtmittel ist. In Kombination mit anderen wirksamen Mitteln, findet es beim Tier die Anwendung bei der Medikation von Leishmaniose. Der Harnsäurespiegel wird gesenkt, die Harnsäureablagerungen abgebaut und eine Neubildung extrem erschwert. Die sogenannten Xanthine werden dann über die Nieren ausgeschieden. Die Nebenwirkung ist schon zu erkennen - starke Nierenstörung, die unter Umständen zum Nierenversagen führen kann.
Egal welche Medikamente eingesetzt werden, es ist wichtig, das man dem Tierarzt wirklich vertraut, dieser mit Fachkompetenz überzeugt und ein einwandfreies Testergebnis für Leishmaniose vorliegt. Die Nebenwirkungen sind unabdingbar, doch ist weder die Leishmaniose selbst noch die Medikation ein Todesurteil. Mit der richtigen Ernährung, der Pflege des Hundes und der Zuneigung sowie der Liebe, die man ihm entgegenbringt, genesen die meisten Vierbeiner wieder. Das Immunsystem des geliebten Hundes muss stark werden und bleiben, damit der Körper den Kampf gegen die Leishmanien gewinnen kann und dabei ist die Hilfe der Zweibeiner unabdingbar.

Ressourcen aktivieren

Jeder Mensch und so auch jeder Hund hat natürliche Ressourcen in seinem Körper, die genau für solche Fälle angelegt sind und jetzt zum Einsatz kommen. Mit einer ausgesprochenen Leishmaniose-Diät, die beispielsweise von Marengo angeboten wird, steht die Immunsystemstabilisierung und die Stoffwechselentlastung im Vordergrund. Mit einem starken Immunsystem kann der Kampf aufgenommen werden. Die Diät erstreckt sich über mehr als zwei Monate und sollte genau nach dem mitgelieferten Diätplan eingehalten werden. Mit einem Leckerchen zwischendurch wird jetzt dem Hund nichts Gutes getan, sondern eher das Gegenteil ist der Fall. Der Vierbeiner braucht die volle Aufmerksamkeit, sollte jedoch auch wieder nicht in Watte gepackt werden.
Neben der Leishmaniose-Diät werden auch spezielle Leber- und Nierendiäten angeboten. Alles was die Symptome einer Leishmaniose für den Hund ausmachen, können mit dem richtigen Hundefutter eingeschränkt und extrem minimiert werden, sodass der Vierbeiner wesentlich agiler ist und ein erträgliches Hundeleben erfährt.
Wichtig sind permanente Blutuntersuchungen, damit die Werte im Auge behalten werden können. Entsprechend dieser Werte kann mit einem hinreichenden Futter reagiert werden. Sind die Werte okay, sollte man auch bei dem zur Zeit verabreichten Hundefutter bleiben, damit eine Umstellung nicht noch mehr Belastung ausübt. Der Hund wird sich erholen, er wird rennen, spielen und jagen. Ganz gesund wird er nie werden, da Leishmaniose nicht zu 100 % heilbar ist, doch der Zweibeiner selbst hat es in der Hand wie lange und wie gut es der Vierbeiner bei ihm haben kann.
In diesem Sinne - Leishmaniose ist kein Todesurteil, es ist lediglich eine geringe Einschränkung des Hundelebens.

Autor: Fritz Gehrmann

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